Im Gespräch mit Lothar Cramer, Dipl.-Ing. für Landesplanung und Forstwirtschaft

Das Rehwild ist die am häufigsten vorkommende Schalenwildart und lebt bereits seit mindestens 10 Millionen Jahren auf der Erde. Rehe sind als Konzentratselektierer wahre Feinschmecker, suchen sich auf Wiesen immer nur die besten Kräuter und im Wald auch die Triebe von jungen Bäumen.

Deshalb steht das Rehwild auch beim dringend nötigen Waldumbau vermehrt im Fokus von Diskussionen rund um den sogenannten “Wald-Wild-Konflikt”. Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre aber auch durch Stürme und den Borkenkäfer ist in Deutschland eine Waldfläche von der größe des Saarlandes stark geschädigt und muss nun dringend naturnah aufgeforstet werden.

Wälder in denen sowohl Laub- als auch Nadelholzarten vorkommen, sogenannte Mischwälder, sollen den Wald klimaresistenter und zukunftsfähiger machen. Auch nicht heimische Baumarten, wie z. B. die Douglasie, werden bei Neuanpflanzungen eine große Rolle spielen, da diese auch mit längeren Trockenperioden zurechtkommen. Doch insbesondere Triebe von jungen Douglasien sind für das Rehwild hochattraktiv und werden gerne “verbissen”, wie Förster und Jäger sagen. In Regionen, wo viele Rehe leben, könnte deshalb die Wiederaufforstung und die Neupflanzung von Baumsetzlingen nur schwer möglich sein.

Lothar Cramer ist Diplom-Ingenieur für Landesplanung, Landschaftsökologie und Forstwirtschaft (Forstamtsrat im Ruhestand), geht schon seit seinem 16. Lebensjahr auf die Jagd und kennt daher beide Aspekte: Wald und Wild.

In dieser Folge von Jagdtalk gehen wir den Fragen nach, wo und warum das Rehwild im Wald Verbiss- und Fegeschäden verursacht, welche weiteren Faktoren eine Rolle bei Wildschäden im Wald spielen und welche Jagdarten und -konzepte eine tierschutz- und waidgerechte Jagd sicherstellen, wenn das Rehwild in einzelnen regionen reduziert werden muss.

Transparenzhinweis: Markus Stifter ist auch als Pressesprecher für den Landesjagdverband Hessen e. V. tätig.

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